Über das Employer Branding haben wir unter dem Titel „Wertewandel erfordert neue Herangehensweisen im Personalmarketing“ bereits gebloggt. Wenn man diesen neudeutschen Begriff einmal googlet, wird man schnell feststellen, dass sich die Definitionen und Beschreibungen stark mit denen des Personalmarketing überschneiden. Es scheint keine Einigkeit darüber zu herrschen, wie sich diese beiden Themen voneinander abgrenzen.
Selbstverständlich geht es sowohl beim Personalmarketing als auch beim Employer Branding am Ende des Tages darum, ausreichend und passende Mitarbeiter zu haben. Unserer Ansicht nach ist das Personalmarketing mit seinen vielfältigen Instrumenten im Personalbereich dem Employer Branding untergeordnet. Letzteres umfasst die Darstellung und Wahrnehmung des Unternehmens als Arbeitgebermarke auf allen Ebenen bzw. in der Öffentlichkeit. Demnach kann man das Employer Branding als strategische Ableitung aus dem Unternehmensleitbild und das Personalmarketing als operative Einheit des Employer Brandings verstehen, die sich auf die Zielgruppe der Jobsuchenden oder latent Wechselwilligen bezieht. Besonders anschaulich stellt diese Beziehungen der Berufsverband Queb dar.
Bisher ging es nur um Bewerber
Für deren Ansprache hat man im Personalmarketing einige Instrumente zur Auswahl, die von traditionellen Medien, wie klassisches Hochschulmarketing, Karrierebroschüren und Anzeigenkampagnen, bis hin zu Karriere-Websites, Online bzw. Social Media Recruiting und speziellen Events gehen.
All diese Mittel bezogen sich bisher nur auf den Bereich des Personals und dabei besonders auf die Bewerber. Diese kann man zwar über die Mittel des Personalmarketings erreichen, jedoch ist dadurch nicht sichergestellt, dass sie das Unternehmen kennen oder gar gut finden. Ein ganzheitlicher Ansatz ist also gefragt, der die Unternehmensbekanntheit als Arbeitgeber stärkt und damit auch Menschen erreicht, die eigentlich gar nicht nach einem neuen Job suchen (die man aber im eigenen Unternehmen gut gebrauchen könnte).
Gemeinsames Ziel: Employer of Choice zu werden
Wenn man das Personalmarketing auf ein Employer Branding ausweitet, sorgt es gemeinsam mit allen anderen Kommunikations- und Marketingmaßnahmen dafür, dass das Unternehmen als „employer of choice“ gilt. Dazu zählt unteranderem, dass Mitarbeiter und Bewerber gleichermaßen wissen, welche Zusatzleistungen ihnen geboten werden und wie gut der interne Zusammenhalt ist. Außerdem ist es von Vorteil, wenn es Interessenten so einfach wie möglich gemacht wird sich über die Karrierechancen und das Arbeitsumfeld zu informieren.
Natürlich scheiden sich bei der Hierarchie zwischen Employer Branding und Personalmarketing die Geister – manche ordnen das Employer Branding dem Personalmarketing unter, andere stellen es gleich. In welcher Reihenfolge man diese Konzepte nun auch immer für sich ordnet, wichtig ist unserer Meinung nach, dass man die Wechselwirkungen zwischen ihnen versteht und als Arbeitgebermarke ein authentisches und stringentes Bild nach außen kommuniziert.