Nach ungefähr zweieinhalb Jahren ist Google+ offenbar eine immer stärker werdende Community Plattform im Vergleich zum „Branchen-Giganten“ Facebook. Lässt man Youtube außeracht, ist Google+ das zweitgrößte Netzwerk im Bereich Social Media. Wirklich präsent ist es scheinbar jedoch immer noch nicht. Sollte man Google+ in der Online- bzw. Social-Media-Strategie für 2014 trotzdem integrieren oder die Ressourcen anderweitig einsetzen? Wir haben einige Vor- und Nachteile zusammengetragen:
Pro Google+
- Schnelleres Wachstum als Facebook (+80% zwischen 08/2012 und 03/2013) wie der deutsche Pressesprecher von Google, Stefan Keuchel, im Interview mit einer Agentur sagte. Zweitgrößtes Social Network in Deutschland (vor Xing und Twitter)
- (Noch) gibt es keine Anzeigen oder gekaufte Posts in der Google+ Timeline
- Die Suchfunktion ist im Vergleich zur Suche im deutschen Facebook sehr gut.
- Durch die starke Einbindung von Google+ in andere Google Dienste, kann man von vielen Synergieeffekten profitieren. Stefan Keuchel bezeichnet das im Gespräch mit Social Secrets als „social layer”, d. h. dass die Produkte von Google „soziale Funktionen in Form der +1 Empfehlungen, Kommentare und Empfehlungen“ erhalten.Die Personalisierte Suche wird präzisiert. Die Social Signals von Google+ verbessern die generelle Suche bei Google, da sie zeigen, welche Inhalte die Nutzer mögen bzw. als relevant empfinden.
- Mit dem Google Author-Rank kann man Inhalte, die man auf anderen Seiten (z. B. Blogs) erstellt, aufwerten. Ein großes Plus sind natürlich die Hangouts, die schon jetzt rege genutzt werden.
Contra Google+
- Die Nutzerzahlen sind in Deutschland immer noch verhältnismäßig gering (6,7 Millionen angemeldete/aktive Profile aus Deutschland). Man kann also potentiell weniger Personen erreichen, als bei dem großen Konkurrenten Facebook.
- Fehlende Werbemöglichkeit bzw. Genauigkeit der Zielgruppenansprache – Was für den Nutzer gut ist, macht es Unternehmen schwer auf Google+ (anders als bei Twitter und Facebook) eine genaue Zielgruppe zu erreichen.
- Es ist weder für Personen noch für Unternehmen möglich, sich mit einem Pseudonym anzumelden.
- Man sieht auf der Startseite nicht, wer außer einem selbst online ist. Dazu muss man den separaten Chat öffnen.
- Eine Unternehmensseite sieht fast genauso aus wie das Profil einer Privatperson und lässt kaum Raum zur individuellen Gestaltung.
- Im Gegensatz zu Facebook ist es nicht möglich eigene Tabs oder Apps zu integrieren.
- Man kann nicht beeinflussen, wessen Posts man sieht, sobald man von jemandem in einen Kreis aufgenommen wurde, sieht man dessen Postings.
- Es gibt bei bzw. für Google+ keine offene API mit Schreibrechten. Zwar macht das das Netzwerk weniger spamanfällig, erhöht aber den Aufwand für Unternehmen.
Unser Fazit:
Für alle Unternehmen/Marken ist Google+ sicherlich noch nicht relevant. Wer sich jedoch traut und mit gutem Content die Nutzer von sich überzeugt, kann als First/Early Mover seinen Mitbewerbern einen Schritt voraus sein und zusätzlich von positiven Auswirkungen (Social Signals) auf die Positionierung in der Suchmaschine profitieren. Welche Erfahrungen habt ihr mit Google+ gemacht? Was funktioniert gut und für wen lohnt es sich besonders? Wir freuen uns auf eure Kommentare.